Was ist bayerischer erbfolgekrieg?

Der Bayerische Erbfolgekrieg fand von 1778 bis 1779 statt und war ein Konflikt um die Nachfolge in der bayerischen Herrschaft. Bayern war zu dieser Zeit ein Kurfürstentum und hatte keinen direkten Erben. Der Regent, Kurfürst Maximilian Joseph III., starb 1777 ohne einen Sohn zu hinterlassen, was zu einem Erbfolgestreit führte.

Zwei Kandidaten traten in den Konflikt um die bayerische Erbfolge ein: Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz und Kaiser Joseph II. von Österreich. Karl Theodor beanspruchte Bayern als sein Erbe, da seine Frau, Maria Leopoldina von Österreich-Este, eine Tochter des letzten bayerischen Kurfürsten Maximilian III. Joseph war. Joseph II. hatte die Unterstützung einiger einflussreicher Adelsfamilien und behauptete, dass Bayern immer noch Teil des Heiligen Römischen Reiches sei und daher an den Kaiser zurückfallen sollte.

Der Krieg begann 1778, als Joseph II. und seine Verbündeten in Bayern einmarschierten. Karl Theodor floh nach Sachsen und rief den Reichstag des Heiligen Römischen Reiches an, um Unterstützung zu suchen. Der Krieg wurde größtenteils auf diplomatischem Wege geführt, da weder Joseph II. noch Karl Theodor an einem offenen militärischen Konflikt interessiert waren.

Letztendlich wurde der Bayerische Erbfolgekrieg durch den Frieden von Teschen im Mai 1779 beendet. Gemäß dem Friedensvertrag verzichtete Karl Theodor auf seine Ansprüche auf Bayern, erhielt jedoch das Erzstift Salzburg als Ersatz. Bayern blieb unter der Herrschaft von Kaiser Joseph II., der somit seine Macht und Einfluss im Heiligen Römischen Reich stärkte.

Der Bayerische Erbfolgekrieg hatte weitreichende Auswirkungen auf die politische und territoriale Entwicklung in Deutschland. Er verstärkte den Einfluss Österreichs im Süden Deutschlands und schwächte die Position des Kurfürstentums Bayern. Die territorialen Veränderungen legten auch den Grundstein für zukünftige Konflikte und die Konsolidierung des deutschen Nationalstaats im 19. Jahrhundert.

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